Wie ein Gemälde des Malers Casper David Friedrich sieht die Landschaft in der niedersächsischen Elbtalaue aus. Besuchte er doch im Rahmen seiner Naturstudienreisen von 1822 bis 1828 häufiger das Dresdner Elbtal, um es in romantisches Licht zu tauchen.
Die Niedersächsische Elbtalaue ist ein Teil des Biosphärenreservats entlang der Elbe, das sich über mehrere Bundesländer erstreckt und für seine Artenvielfalt bekannt ist. Diese Flusslandschaft umfasst Binnendünen, offene Sandflächen sowie feuchte Auenwiesen und -wälder und gehört zu den größten naturnahen Flusslandschaften Deutschlands.
Elbtalaue
Radweg Bleckede > Dömitz
Länge: 66,5 km
Dauer: 3:40 Stunden
Start: Bleckede am Fährhaus
Ziel: Dömitzer Hafen
Die Etappe 24 bis Etappe 22 der komoot-Route ist ein schöner Ausschnitt des insgesamt 1.200km langen Elberadwegs. Er führt sowohl linkselbisch als auch rechtselbisch durch die Elbtalaue.
Reisezeit:
Niedersächsische Elbtalaue: Ausflug ins Biosphärenreservat
Die Region ist ideal für Naturfreunde und lässt sich besonders gut mit dem Boot oder Fahrrad erkunden. Hier leben zahlreiche Tierarten, darunter etwa 250 Vogelarten wie Braunkehlchen, Seeadler und Wachtelkönig. Weißstörche brüten im Frühjahr in der Region und ihre Nester sind in fast jedem Dorf zu finden. Zudem nutzen viele Zugvögel die Elbtalaue als Rastplatz.
Neben den Vögeln finden auch andere seltene Tiere wie Lurche, Frösche, Fledermäuse, Fischotter und Biber hier ein Zuhause. Die Pflanzenwelt ist ebenfalls vielfältig, mit über 1.300 Arten, von denen etwa 400 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen.
Bleckede ist ein kleines, charmantes Dorf an der deutschen Fachwerkstraße. Es liegt direkt hinter dem Elbedeich und lädt uns mit seinen hübschen roten Backsteinhäuschen und kleinen Gassen auf eine kleine Erkundungstour per Rad ein. Im historischen Bleckeder Schloss ist heute das Biosphaerium angesiedelt. Auf über 1000 qm Ausstellungsfläche präsentiert die interaktive Ausstellung die Vielfalt des Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue. Hier lohnt es sich, Zeit mitzubringen, wenn man die Fülle an ökologischen, historischen und kulturellen Informationen an den verschiedenen Medien- und Mitmachstationen zu bleibenden Erlebnissen verarbeiten möchte.
Dazu gibt es ein Aquarium mit einem beeindruckend riesigen Wels in einem erstaunlich kleinen Becken. „Alles nach Vorschrift“, titelt ein Hinweis neben dem Bassin. Traurig anzuschauen ist es dennoch. Ebenso wie die Biberburg: Die unterirdischen Rückzugshöhlen der Biber sind beleuchtet und auf dem Außengelände sind alle Bäume mit Schutzzäunen umwickelt.
Dafür ist die Brauerei Bleckede mit angrenzendem Biergarten mitten im Stadtkern ein Erlebnis! Leckeres, süffiges Helles aber auch vollmundiges Dunkles mit intensiver Caramals-Note.
Der Stellplatz an der Fähre bietet einen schönen Ausblick auf die Elbe und die Fährtätigkeiten. Noch schöner ist es jedoch abends auf der Dachterasse des ehemaligen Fährhauses. Von hier gibt es bei freundlicher Bedienung einen weiten Ausblick in die Elbtalaue.
Mit der Elbfähre Amt Neuhaus geht es rüber nach Neu-Bleckede und von da aus rechtselbisch mit dem Wohnmobil zum Apfelhof Haul im Ortsteil Bitter, einem Landvergnügen-Stellplatz. Der Bauernhof liegt direkt an der Elbe und wird seit 200 Jahren von der Familie Haul bewirtschaftet. Er ist ein zertifizierter Archebtrieb und bietet dazu Bio-Saft, Bio-Obstler und vieles mehr an. Der Hof ist etwas in die Jahre gekommen und scheint renovierungsbedürftig – der Stellplatz ist dennoch ein guter Ausgangspunkt für Etappen des Elberadwegs oder eine Fährfahrt nach Hitzacker. Fahrräder können auf der Fähre mit transportiert werden, Autos jedoch nicht. Möchte man sich lediglich Hitzacker ansehen, ist ein Fahrrad nicht unbedingt notwendig. Die gesparten Transportkosten lassen sich dann in einem der zahlreichen, kleinen Läden gut für regionale Erzeugnisse einsetzen. In der Töpferei Wöckworx entdecken wir die Fahrradvase: einen botanischen Garten auf Rädern, mit dem man auf der Radtour durch die Landschaft ein paar Blümchen an den Lenker schnallen kann. Für Blumenliebende eine herzerfrischende Idee! Die malerische Altstadtinsel mit Fachwerkhäusern und die norddeutsche Backsteinarchitektur prägen das Städtchen Hitzacker an der Mündung der Jeetzel.
Um 18 Uhr geht die letzte Fähre zurück nach Bitter um von dort aus den Elberadweg nach Neu Darchau zu nehmen. Dieser ca. 16 km lange Radweg führt über den Deich durch die beeindruckend schöne Elbtalaue, die hier zahlreiche fotografische Landschaftspanoramen bietet. Gerade auf dem Rückweg in untergehender Sonne wird die Natur in malerisches Licht getaucht.
In Neu-Darchau angekommen, unternehmen wir eine geführte Kanutour im Rahmen der Kulturellen Landpartie mit Albia Kanu und erfahren eindrücklich etwas über Biber, Störche, Kraniche, und die Kommunikationsherausforderungen zwischen Naturschutz, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung.
Dömitz an der Mündung des Elde-Kanals, unmittelbar an der Elbbrücke gelegen, ist durch die einzige in Norddeutschland erhaltene Flachlandfestung ein beliebtes Ausflugsziel. Die Festungsanlage gibt auf den Fotos jedoch deutlich mehr her, als in der Begehung vor Ort. Das Museum hält auch sehr viele Informationen mit sehr vielen Texttafeln bereit, die Besuchende im Allgemeinen nicht aufnehmen können. Die Gedenkstätte für den niederdeutschen Dichter Fritz Reuter ist aktuell gesperrt, da sie renovierungsbedürftig ist.
Der Ort macht einen recht verlassenen Eindruck, die einzige verheißungsvoll wirkende Bar schließt leider bereits um 18 Uhr. Dafür lässt sich in dem Ort original DDR-Softweis erwerben. Ob die Zutaten noch original sind oder der Herstellungsprozess, bleibt uns leider verborgen.
Wir stehen auf dem Wohnmobilstellplatz am Dömitzer Hafen, oben auf dem Deich mit Blick auf die Elbtalauen. Schön aufgereiht mit den anderen Campern, wie Perlen auf einer Schnur. Der Ausblick ist toll! Die dichte Nähe zu den Campern offenbart aber auch so manche sprachlichen Details, die man gerne in einem privateren Rahmen besprochen wüsste.
Im Norden – von Cuxhaven bis Wittenberge – kennt sich Stefan Kayser bestens aus und ist Ansprechpartner für den Elberadweg
Cuxhaven bis Wittenberge
Abschnitte A bis F
Koordinierungsstelle Elberadweg Nord
c/o Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH
Elbstraße 59
21481 Lauenburg/Elbe
Tel.: 04542 856862
E-Mail: nord@elberadweg.de
Über die Elbbrücke ist es nur ein kurzer Radweg bis zur Hirtenkate Wulfsahl. Um Pfingsten herum ist sie regelmäßig ein Teil der Kulturellen Landpartie (KLP). An den übrigen Tagen dient sie als Tagungs- und Seminarhaus. Gruppen ab 8 Personen und bis ca. 12 Personen finden hier reichlich Platz und Raum für Austausch, Bewegung, zum Lernen, für Entwicklung, Erholung, Naturerkundungen, Radwandern und zum Feiern.
Mit der Ausstellung “Gorleben lebt“ tauchen wir hier ein in die jahrzehntelange Geschichte des wendländischen Widerstands gegen die WAA und die anschließenden Castortransporte. Nach 43 Jahren Widerstand wurde der Standort endgültig aufgegeben!
Weiter südlich, im Wendland, lohnt sich ein Abstecher in das Rundlingsdorf Diahren. Im Rahmen der KLP konnten wir an einer interessanten und anschaulichen Dorfführung teilnehmen. Außerdem bietet die Region Wendland einen Quereinstiges-Konfigurator an, mit dessen Hilfe sich anhand deiner ganz persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Vorlieben potenzielle Arbeitgeber im Wendland ermitteln lassen, die gerne mit dir über freie Jobs & deine Möglichkeiten, auch ohne einen passenden Lebenslauf neu durchzustarten, sprechen möchten. Das ist klasse! So ein Konfigurator könnte für die Agentur für Arbeit auch sehr sinnvoll sein!
So ähnlich muß Caspar David Friedrich der Nebel im Elbtal etwa 1821 angemutet haben. Mit unseren Mitteln der digitalen Fotografie hatten wir Mühe, diesen magischen Moment am späten Abend einzufangen.
Elbtalaue und Wendland haben uns mit ihrer Landschaft und ihren ganz eigenen Charakter in ihren Bann gezogen. Die Elbe als einem der größten Flusssysteme Europas, mit ihrer Geschichte, und das Wendland, das in den letzten Jahrzehnten durch den gelebten Widerstand „Zugezogene“, Dagebliebene, Kreative, Alteingesessene geprägt hat. Es ist inspirierend, hier die Landschaft zu erkunden!
Landvergnügen
Entdecke das Landleben mit Reisemobil, Campervan oder Wohnwagen. Rund 1.500 Gastgeber aus ganz Deutschland und mehr als 500 Höfe in Österreich freuen sich auf deinen Besuch. Auf den Höfen kannst du einmalige regionale Köstlichkeiten aus eigener Herstellung genießen. Blicke hinter die Kulissen der Landwirtschaft und lerne Menschen und deren Geschichten kennen. Erlebe Deutschland und Österreich abseits der üblichen Touristenpfade und entdecke echte Geheimtipps, auch direkt vor deiner Haustür. Mit Landvergnügen reist du spontan und reservierst nicht Wochen im Voraus.
Die Mitgliedschaft kostet ab 49,90 € pro Jahr. Dafür sind die Stellplätze dann kostenfrei. Es wird jedoch gerne gesehen, wenn das Angebot der Höfe genutzt wird und dort Produkte oder Lebensmittel erworben werden.