Schwarzwald Seifen
24,00 €
Der Schwarzwald im Südwesten Deutschlands ist bekannt für seine dichten, immergrünen Wälder und malerischen Dörfer. Aber auch für seine Heilbäder & Kuckucksuhren.
Wir durchqueren die Region von Baden-Baden bis zur Wutachschlucht, wandern durch beeindruckende Landschaftsbilder, besuchen die Holzbildhauerei Adrian Burger, lernen die Seifentruhe kennen, lassen uns den Obstbrand von Herbert Schwarz erklären und baden in dem 150 Jahre alten, römischen Friedrichsbad.
Routenlänge: ca. 500 km
Zeitbedarf: 7 Tage – 10 Tage
Start: Baden-Baden
Ziel: Löffingen OT Bachheim
Reisezeit:
Was klingt, wie ein aufforderndes „Bade doch!“, steht für Casino, mondäne Bäderarchitektur und vollmundige, badische Weine. Eben „the good-good life“, womit sich die Stadt auf der hauseigenen Website präsentiert. Das Flair des gut situierten, wohlhabenden Lebensstils wird hier beiderseits zelebriert: Touristen wie Einheimische flanieren in den Geschäften der verwinkelten Gassen und lassen es sich in stilvollen Cafés und Restaurants gut gehen.
Geschichte Baden-Badens
Nachdem die Römer im heutigen Baden-Baden vor 2.000 Jahren ganze 12 Thermalquellen entdeckten hatten, entstand hier die römische Siedlung „Aquae“. Im Mittelalter wurde hieraus schlicht „Baden“. Um dieses Baden jedoch von anderen Baden unterscheiden zu können – Baden in der Schweiz, Baden bei Wien – gebrauchte man bereits im 16. Jahrhundert das unverwechselbare „Baden-Baden“. Offiziell wird dieser Doppelname seit 1931 für die Bäderstadt geführt. Baden-Baden war im Mittelalter Residenzstadt der Markgrafschaft Baden und gab dem Land Baden seinen Namen. Die Thermalquellen wurden für den international aufkommenden Bädertourismus in eine architektonische Besonderheit verwandelt: das „Friedrichsbad“ galt mit Fertigstellung im Jahre 1877 als das modernste Badehaus Europas. Hiermit, und auch mit den Einnahmen aus der Spielbank, entpuppte sich Baden-Baden zu einem international bedeutsamen Hot Spot der Adligen und wohlhabenden Oberschicht.
Sehenswürdigkeiten
Vom Merkur, dem 668 m hohen Hausberg Baden-Badens, bekommt man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und vor allem auf die Landschaft, in die sie eingebettet ist: man schaut über die Ebene des Oberrheintalgrabens bis zu den sich im Westen auftürmenden Vogesen und die Berge des Nordschwarzwalds ebenso wie in das Murgtal. Mit der „Merkurbahn“, einer Stand-Seilbahn, fährt man von der Talstation auf den Gipfel und wieder herunter. Die „Merkurbahn“ überwindet Steigungen zwischen 23 und 58 % und gehört damit zu den längsten und steilsten Standseilbahnen Deutschlands. Ein tolles Erlebnis! Wer möchte, kann den Merkur auf dem ca. 4 km langen Wanderweg erklimmen. Oben gibt es ein Restaurant, einen Aussichtsturm und einen geologischen Info-Pfad, der über die Gesteinsschichten im Schwarzwald informiert.
Anreise: Zu Fuß sind es ab Zentrum 2 km, oder man nimmt die Buslinien 204 und 205 ab Zentrum zur Talstation. Die weiße City-Bahn fährt als Panoramafahrt ebenso zur Talstation. Weiterhin gibt es kostenlose Parkplätze an der Talstation. Adresse Talstation: Merkuriusberg 2, 76530 Baden-Baden
Prächtige Häuser aus der Renaissance säumen die Innenstadt mit dem Bäderviertel rund um die Thermen „Caracalla-Therme“ und dem „Friedrichsbad“. Beide werden von den 12 Thermalquellen gespeist, deren Quellgebiet sich am Florentinerberg direkt hinter dem „Friedrichsbad“ befindet. Die Bauweise des „Alten Dampfbads“ aus dem 19. Jahrhundert, die Palmen und schmalen Pfade hier am Florentinerberg verführen unweigerlich in römisch-toskanische Gefilde- so als ob jeden Moment ein Römer in Toga um die Ecke kommen würde. Ein Abstecher hierher lohnt sich auch, um die Wärme des Wassers hautnah an der „Fettquelle“zu erleben: als eine der 12 Heilwasserquellen fließt das wohltuende Nass hier heiß-dampfend aus einem Hahn heraus. Sie befindet sich an der Ostseite des Friedrichsbads.
„In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist!“. Das sagten sich auch schon die Römer, als sie vor über 2000 Jahren die 12 Thermalquellen hier in Baden-Baden entdeckten. Sie sind zwischen 50 und 70 °C heiß! Kein Wunder, sie kommen ja auch aus fast 2000 m Tiefe. Auf seinem Weg durch die Erdschichten nimmt das Wasser neben der Temperatur auch die wertvollen Mineralien auf, so dass es als fluoridhaltiges Natrium-Chlorid-Thermalwasser am Fuße des Florentinerberges austritt. Stattliche 800.00 Liter feinstes Heilwasser fließen hier täglich empor!
Das Friedrichsbad ist vor 150 Jahren gebaut worden und besticht durch seine sehr gut erhaltenen Badetempel, historischen Duscharmaturen und wunderschönen Fliesen und Kacheln in den original erhaltenen Wärmesälen, römisch-irischen Dampfbädern und Thermal-Vollbädern. Auch eine Besonderheit: für den Besuch muss man nichts mitbringen. Badetücher, Seife, Badeschuhe werden gestellt, es gibt Tee in den Ruheräumen. Das wirklich Besondere ist aber: sämtliche Wärme in den Dampfbädern, Hitzeräumen und Thermal-Vollbädern ist einzig und allein geothermisch erzeugt – also ohne zusätzliche Wärmeleistung, und eben so, wie sie aus der Tiefe emporsteigt.
Auf der Lichtenthaler Allee, einer großen, 350 Jahre alten Garten- und Parkanlage, kann man zu Fuß oder per Rad durchs Grüne wandeln und radeln. Beginnend auf der Höhe der Fußgängerzone, führt sie vorbei an der ehemaligen historischen Trinkhalle und dem Casino zum 2,5 km entfernten Kloster Lichtenthal. Die Zisterzienserinnen-Abtei aus dem 13. Jahrhundert beherbergt im Innenhof das Café Lumen. Ob im historischen Gewölbekeller, oder draußen auf der Terrasse im Grünen, lässt sich hier hausgemachter Kuchen, Waffeln und Kaffee genießen.
Wir begeben uns weiter in Richtung Süden und folgen der B3 in das Fachwerkdorf Sasbachwalden. Natürlich kann man sich auch für die schnellere Route über die A5 entscheiden, man bekommt dann jedoch nicht die für die Westhänge des Schwarzwaldes so typische und klimatisch begünstigte Landschaft des Obst- und Weinanbaus mit. Eingebettet in den Weinbergen liegt das „Blumen- und Weindorf“ Sasbachwalden nahe der „Hornisgrinde“, der mit 1.164 Metern höchsten Erhebung im Nordschwarzwald. Der Blick über die Obstbauwiesen und Reben ist im Dorf Programm: in vielen ortsansässigen Höfen werden Kirschen, Mirabellen, Birnen und weitere Obstsorten zu gehaltvollen Bränden und Likören verarbeitet. Viele Winzerhöfe haben sich zudem zur „Alde Gott Winzergenossenschaft eG“ zusammengeschlossen. Die sonnenverwöhnten Granit- und Schieferverwitterungsböden bringen hoch prämierte Burgunderweine, Riesling und Müller-Thurgau- Weine aus renommierten Weingütern hervor (z.B. Weingut Königsrain, Klostergut Schelzberg und S` Wilde Weingut).
Bei einem Gang durch den denkmalgeschützten Ortskern fällt uns das besonders hübsche Fachwerk des „Hotel Engel“ auf, in dem man zudem gute, badische Küche in gemütlichem Ambiente genießen kann.
Wir folgen dem „Schnapsbrunnenweg 1“ mit Start am Kurhaus „Zum Alde Gott“. Auf der abwechslungsreichen, leichten Rundtour von 7 km Länge kommt man an insgesamt 5 Schnapsbrunnen vorbei. Vor den jeweiligen Obstbrennerhöfen befinden sich Trinkwasserbrunnen, in denen selbsterzeugte Brände (z.B. das berühmte Schwarzwälder Kirschwasser) und Liköre gekühlt lagern und Wanderlustige ebenso mit alkoholfreien Getränken erfrischen. An einem Brunnen angekommen, heißt es also: edlen Tropfen auswählen, kleinen Obolus ins Kässchen und genießen.
Nach dem recht steilen Anstieg durch den Ort in die Weinberge geht es zunächst zu den „Gaishöllwasserfällen“ in der „Gaishölle“. Diese wildromantische Waldschlucht gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Gauchachschlucht bei Bachheim im Südschwarzwald (s. „Drei-Schluchten-Tour). Über unzählige Stufen und 13 Holzbrücken laufen wir durch diese verwunschene Schlucht, während sich der Brandbach über die vielen kleinen Wasserfälle tosend über moosbewachsene, riesige Felsen und Findlinge hinabstürzt. Seinen Namen macht die Gaishölle alle Ehre: wollte man es in früherer Zeit durchschreiten, musste man „geißen“, also gehen wie eine Geiß (Ziege). Die „Hölle“ stand für eine enge, wilde Gegend. Oben auf der Waldhöhe angekommen, geht es noch einige hundert Meter durch den Wald, bis man zum ersten Schnapsbrunnen bei Familie Fischer gelangt. Hier erwartet uns eine herrliche, weite Aussicht auf die Weinberge, und wir probieren ein Kirschwasser auf den gemütlichen Sitzbänken am plätschernden Brunnen. Es geht weiter durch die Weinberge und lassen dabei unseren Blick immer wieder über die Oberrheintalebene und den sich im Westen auftürmenden Vogesen schweifen. Wir kommen vorbei an der „Fatima Grotte“ und über Streuobstwiesen, bis der Weg am Kurhaus „Alde Gott“ endet. Die „Schnapsbrunnenwege 1 und 2“ kann man sich mit der „Schwarzwald-App“ herunterladen und sich durch die Landschaft navigieren lassen.
Die sanften Weinhänge entlang der Oberrheinebene begleiten uns noch in südlicher Richtung auf der B 28, bis nach Offenburg. Hier verlassen wir den Nordschwarzwald nach Osten und folgen auf der B 33 dem Kinzigtal nach Gengenbach im Mittleren Schwarzwald. Schon ändert sich auch das Landschaftsbild: die Berge links und rechts des Tals werden höher, die Kinzig windet sich in ihrem Flussbett so gut sie kann.
Die kleine Fachwerkstadt überrascht mit einem gut erhaltenen historischen Stadtkern und entführt uns mit ihren Türmen, Toren und verwinkelten Gassen ins Mittelalter. Fast erinnert sie an das Rothenburg o.d.Tauber „en miniature“.
Sehenswürdigkeiten
Schon von weitem sichtbar ist das Wahrzeichen der Stadt: die „Jakobskapelle“, auch „Bergle“ genannt. Oben in den Weinbergen thront sie über Gengenbach und so zieht es uns bereits bei der Anreise auf die Anhöhe. Der steile Anstieg lohnt sich: von hier bestaunen wir die tolle Aussicht auf das Städtchen und das Kinzigtal. Gengenbach kann mit einigen Museen aufwarten, die aus dem Leben der Menschen im Kinzigtal erzählen. Hier seien z.B. das „Flößerei- und Verkehrsmuseum“ am historischen Südtor der Stadt und das „Narrenmuseum“ im Niggelturm erwähnt. Letzteres entführt unweigerlich in die enge Verbundenheit nicht nur der Gengenbacher mit der „Fasent“ oder „Fasnet“, der alemannischen Fastnachtstradition (s. auch Elzach).
Fünf Türme der alten Stadtbefestigung und zwei Kirchtürme bilden die historische Türmessilhouette und prägen das Stadtbild. In der „Engelgasse“ bewundern wir die kunstvollen Details im Fachwerk.
Unbedingt empfehlenswert ist der sehr schön angelegte und vielseitige „Klostergarten der Franziskanerinnen“. Ein Ort der Ruhe und Stille mitten in der Stadt. Sogar ein „Kinderbänkle“ lädt zum Verweilen ein. Hier finden wir artenreiche und gut beschilderte Kräuter-, Stauden und Rosenbeete, in denen liebevoll ausgesuchte Bibelverse mit Lebensweisheiten verbunden sind und uns zum Nachdenken anregen.
Wir entdecken Gengenbach am Abend in der Dunkelheit noch einmal stimmungsvoller und unweigerlich legt sich mit den heimelig beleuchteten Fachwerkhäusern eine leichte Adventsstimmung über die beschauliche Stadt. Und um die Gemütlichkeit perfekt zu machen, genießen wir im urigen Gasthaus „Zum Turm“ die lokalen Weine und lassen unseren Tagesausflug ausklingen.
Wir machen einen Abstecher nach Nordrach, dem Obstbrennerdorf im Schwarzwald. Dafür nehmen wir die B 33 nach Zell am Harmersbach und biegen hier auf die Nordracher Straße nach…? Genau: Nordrach! Am Ortseingang liegt linker Hand die „Maile-Gießler-Mühle“. In der historischen Mühle klappert das Mühlrad nach wie vor für Vorführungen und Besichtigungen ab Mitte April bis Mitte Oktober Mittwochs von 19-20 Uhr.
Uns zieht zur „Nordracher Obstbrennerrunde“. Sie führt uns zunächst durch das Dorf, bis wir links in den Ernsbach einbiegen. Ab hier ist der Obstbrennerweg ausgeschildert, der drei verschiedene Routen beinhaltet. Nach einigen hundert Metern kommen wir am Schwarzhof an und nehmen Platz vor dem urgemütlichen Brennhisli der Familie Schwarz. Das kleine Schränkchen an der Tür beherbergt selbstgebrannte Schnäpse und Liköre, die hier gegen einen Obolus probiert werden können. Zum Glück treffen wir Obstbrenner Schwarz und er öffnet für uns sein Brennhisli mit der kupfernen Brennanlage. Erklärung und Verköstigung inklusive!
Auf dem weiteren Obstbrennerweg begegnen uns noch diverse Obstbrennerhöfe mit geheimnisvollen Schränkchen und es geht abwechslungsreich auf den Schwarzwaldhöhen über Streuobstwiesen an Schaf-und Ziegenherden vorbei.
Die „Choco L Pralinen- und Schokoladenmanufaktur“ im Dorf hat leider an diesem Tag geschlossen, dabei wartet sie mit einem vielseitigen Sortiment an selbst hergestellten Schokoladen und Pralinen auf. Unter anderem hätte uns der Obstbrennerweg in Pralinenform schon sehr interessiert…
Wandertipp: „Nordracher Obstbrennerrunde“, 7 km, knapp 3 Stunden (s. Schwarzwald-App)
Ausflugsziele: Maile-Gießler-Mühle am Ortseingang, Vorführungen in Tourist-Info anfragen: www.nordrach.de,
Einkehrmöglichkeiten:
„Choco L – Pralinen- und Schokoladenmanufaktur“
Café „s´blaue Hus“: In den kleinen Pralinen werden die Brände und Liköre der örtlichen Obstbrenner veredelt, gemütliches Café mit regionaltypischen Kuchen und Leckereien. „Mühlenstüble“ in Allmend auf Weg nach Nordrach, Allmend 2, 77787 Nordrach, Tel.: 07838 – 356, https://sblauehus.de
…Jene kommen nach Elzach! Also nehmen wir gschwind die B 33 nach Haslach im Kinzigtal und weiter die B 294 nach Elzach an der Elz im Elztal. Die kleine Stadt im Mittleren Schwarzwald beherbergt eine Fülle von Handwerksbetrieben. Zum Beispiel die Seifenmanufaktur „Die Seifentruhe“. Hier heißt es: Nase auf und los! Denn schon auf dem Gehweg vor dem Laden werden wir in die Welt der Düfte entführt und wie von Zauberhand öffnet sich auch schon die Schatztruhe der Natur. Hier gibt es selbst hergestellte Naturkosmetik mit Lokalkolorit vom Feinsten und in allen Seifenvarianten. Von der Schwarzwald-Seife mit dem regionaltypischen Schwarzwälder-Kirsch-Wasser über den Heuhüpfer von den Schwarzwald-Wiesen zum Schwarzwälder-Speck-Seifenstück: die Kreativität der drei Inhaberinnen ist grenzenlos und beflügelnd. Der Clou: im hinteren, offen einsehbaren Bereich der „Seifentruhe“ werden die Seifenstücke handgesiedet und auf Anfrage kann man eine Führung durch die Seifensiederei bekommen. Da fällt die spätere Seifen-Auswahl im ansprechend und stimmungsvoll dekorierten Verkaufsbereich wirklich schwer…Und wer selbst kreativ werden möchte, kann in der „Seifentruhe“ Workshops buchen und so in die Kunst und Phantasie der Seifenherstellung eintauchen!
In der Holzbildhauerei von Adrian Burger ist das ganze Jahr über „Fasnet“. Die schwäbisch-allemanische Fastnachtstradition ist besonders in Elzach fest verankert und drückt sich in den hierfür typischen „Larven“, wie die Fastnachtsmasken hier auch genannt werden, aus. Hier kommt Adrian Burger ins Spiel: mit seinem holzbildhauerischen Geschick und seiner Leidenschaft für die Kultur des „Schuttigs“, der in Elzach dominierenden Narrengestalt, haucht er den vielen verschiedenen Masken-Arten Ausdruck und Leben ein. Während wir Adrian bei der Herstellung einer Fastnachtsmaske über die Schulter schauen dürfen, erfahren wir vieles über die „Fasnet“, die sich ganz und gar vom rheinländischen Karneval abhebt, und staunen dabei über die ausdrucksstarken Gesichter mit Hakennasen und Eselswesen, die uns von den Wänden her anschauen. Und, wer hätte es gedacht: Adrian hat für die „Seifentruhe“ die Gieß-Formen für die kleinen „Larven“-Seifen geschnitzt! Unweigerlich bekommen wir Lust, bei einem solchen Fasnachts-Umzug einmal zuzuschauen. Wer weiß, was uns ein „Schuttig“ schon immer einmal unerkannt sagen wollte… Ein Besuch hierher lohnt sich unbedingt!
Hier zeigen wir den ungekürzten Besuch in der Holzbildhauerei von Adrian Burger.
Der historische Stadtkern vom „Städtli“, wie das Städtchen von seinen Bewohnenden liebevoll genannt wird, lädt auf einen Spaziergang ein.
Wandertipp: Das Wetter spielt nicht mit, daher müssen wir schweren Herzens den „Brotweg in Yach“ bei Elzach auslassen. Auf einer Wanderstrecke von 10 km wandert man von einem Schwarzwaldhof zum nächsten und allesamt backen Holzofenbrot, das frisch und knusprig als Vesper genossen werden kann (s. Schwarzwald-App).
„U(h)rwaldpfad Rohrhardsberg“: Abwechslungreiche Wanderung über knapp 8 km Länge mit Wiese, Weide, Wald, Wasserfall und Moor. Das Besondere: hier hängen Kuckskucksuhren verschiedenster Art in den Bäumen! (s. Schwarzwald-App).
Bevor wir in den Hochschwarzwald eintauchen, machen wir einen Abstecher nach Freiburg und nehmen hierfür die B 3 in Richtung Freiburg. Auf dem Weg machen wir Halt in Freiburg-Opfingen und besuchen die „Sonnenbrunnen-Strausse“. Freiburgs erstes Bio-Weingut wartet mit einer sehr gemütlichen Strausswirtschaft in urigen Räumlichkeiten auf und begeistert in der Wahl der Vesper sogar auch die vegetarischen Weinfans. Verköstigungen, Führungen durch den 200 Jahre alten Weinkeller und Planwagenfahrten durch die Weinberge gerne auf Anfrage!
https://weingut-sonnenbrunnen.de
In Freiburg schauen wir uns dieses Mal das Quartier für nachhaltiges Wohnen, Vauban an:
Städtebau und Architektur
Auf einem ehemaligen, 38 Hektar großen Kasernengelände der französischen Streitkräfte entstand auf einer Fläche von insgesamt ca. 41 Hektar das innenstadtnahe Quartier „Vauban“. Ein attraktiver, familienfreundlicher Stadtteil für zwischenzeitlich 5.500 Einwohner, in dem Bürgerengagement, Bauen in der Gemeinschaft und umweltbewusstes Leben groß geschrieben werden. Niedrigenergiebauweise ist verpflichtend, Passivbauweise, Plusenergiebauweise und der Einsatz von Solartechnik sind für die meisten Standard.
Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten. Grünflächen zwischen den Häuserreihen sorgen für gutes Klima und bieten Spielflächen für Kinder. Parallel mit der privaten Erschließung ist die Infrastruktur mit einer Schule, Kindergärten, Jugendeinrichtungen, einer bürgerlichen Begegnungsstätte, Marktplatz sowie Freizeit- und Spielflächen entstanden. Begrünte Flachdächer speichern einen Teil des Regenwassers, das gesammelt und zurückgehalten wird.
Das Wohngebiet ist verkehrsberuhigt. Ein großer Teil der Haushalte ist autofrei, private Fahrzeuge werden in einer der beiden Quartiersgaragen abgestellt. Seit 2006 ist das Wohngebiet durch die Stadtbahn erschlossen. Viele Menschen verzichten daher auf das Auto und nutzen den ÖPNV sowie das Fahrrad.(1)
Energie
Die im gemeinsamen Prozess entwickelten und beschlossenen ökologischen Gesichtspunkte fanden soweit möglich Einzug in den Bebauungsplan. Die wesentlichen Aspekte wurden allerdings über die privatrechtlichen Kaufverträge an die zukünftigen Nutzer weitergegeben. Dazu gehört die Verpflichtung, die Gebäude in Niedrigenergiebauweise nach Freiburger Standardzu errichten (Energiekennwert 65 kWh/m²). Einige Gebäude (z. Zt. insgesamt 277 Wohneinheiten) wurden sogar in Passivhausbauweise hergestellt, was einem Energiekennwert von maximal 15 kWh/m²a entspricht. Eine besondere Stellung nimmt die östlich der Merzhauser Straße gelegene Solarsiedlung mit ihren Plusenergiehäusern ein. In diesen auf freiwilliger Basis weiterentwickelten Passivhäusern wird mehr Energie produziert als verbraucht. Die Wärmeversorgung des gesamten Quartiers mit Ausnahme der Passivhäuser erfolgt mittels eines Blockheizkraftwerks auf Holzhackschnitzelbasis mit nachfolgender Stromerzeugung, die den Bedarf von ca. 700 Haushalten abdeckt.(2)
Der autoreduzierte Stadtteil lässt sich zu Fuß gut erschließen und wir genießen im Café 5 senses ein zweites Frühstück aus bio-zertifizierten Zutaten. Nach dem obligatorischen Stadtbummel in der Altstadt machen wir uns auf den Weg in unser gemütliches Wohnmobil.
(1)(2) Quelle: https://www.freiburg.de/pb/208732.html
Endlich geht es jetzt in den Hochschwarzwald, der von Freiburg aus über die B 31 sehr gut zu erreichen ist. Unser Ziel ist Hinterzarten, und schon auf der Strecke ahnen wir, welch Mühsal und Abenteuer die Menschen noch vor 100 Jahren mit der Überwindung der Schlucht und den Höhenmetern hatten. Schließlich liegt Hinterzarten als heutiger Skiort mit 1.400 Metern Höhe nur knapp unter dem Feldberg, der höchsten Erhebung des Schwarzwalds, mit 1.493 m ü.NN! Von Freiburg aus kommend überwindet man also locker 1.100 Höhenmeter. Entsprechend geht es ab dem „Hofgut Sternen“, welches in früheren Zeiten eine wichtige Umspann- und Umsattelstation für die Pferdefuhrwerke durch die Schlucht war und heute ein touristischer Hot-Spot für Reisebusse ist, in atemberaubenden Serpentinen auf die Hochebene nach Hinterzarten. Da wir mit unserem 20 Jahre alten „Fuhrwerk“ nicht so schnell den Berg hoch sausen können wie manch ein PKW, nehmen wir den spektakulären Streckenabschnitt sehr beeindruckt wahr.
Hinterzarten hat sich von einem Bauerndorf zu einem Heilklimatischen Luftkurort mit Ganzjahrestourismus entwickelt. Um 1820 lebten die Einwohner von Viehzucht, Holz, sowie der Herstellung hölzerner Uhren und Löffel. Mit der Inbetriebnahme der Höllentalbahn 1887, wodurch auch der Viadukt über die Ravennaschlucht gebaut wurde, konnten immer mehr Menschen den hochgelegenen Ort erreichen, so dass der Tourismus zunahm.
Start unserer Wanderung ist der Parkplatz am Bahnhof Hinterzarten. Auf unserem Wanderweg, dem „Heimatpfad Hochschwarzwald“, begegnen wir Zeugen dieser Zeit: wir laufen durch das Löffelbachtal, wo einst eine Mühle die Löffelherstellung angetrieben hat, vorbei an einigen historischen Mühlen und Sägen, und bestaunen auch eine Seilerei, bis wir dann unter dem bekannten Viadukt der Ravennaschlucht hindurch laufen. Wenn jetzt, in unserer Zeit, hier unter dem Viadukt ein stimmungsvoll beleuchteter Weihnachtsmarkt in Szene gesetzt wird, ist das schwere und harte (Über-) Leben von damals umso beachtenswerter.
Ab dem Viadukt beim Hofgut Sternen wird es wild und der Ravenna gräbt sich tosend durch die Schlucht. Über moosbewachsene Felsen, viele Stufen, Holzbrücken und Stege führt der abwechslungsreiche Wanderweg auf die Höhen. Dann geht es nach rechts Richtung Hinterzarten und Hinterzartener Moor. Es ist mit seinen 70 ha das größte im Schwarzwald und zählt zu einem der am besten erhaltenen Hochmooren Europas.
Wandertipp: Heimatpfad Hochschwarzwald, (s. Schwarzwald-App), s. auch www.heimatpfad.de
Einkehrmöglichkeit: Hofgut Sternen mit Glasbläserei www.hofgut-sternen.de
Anreise mit ÖPNV: Von Freiburg mit der S 1 Richtung Seebrugg bis Bahnhof Hinterzarten.
Von Donaueschingen mit der S10 Richtung Titisee, Umstieg in S 1 Richtung Breisach bis Bhf. Hinterzarten.
Besonders im Südschwarzwald hat die Erdgeschichte reichhaltige Spuren für uns hinterlassen, die wir heute auf abenteuerlichen Wegen entdecken und erleben können. Eine dieser Urlandschaften ist der größte „Canyon“ Deutschlands- die Wutachschlucht. Sie ist unser nächstes Wanderziel, und dafür steuern wir Bachheim nahe Löffingen an.
Es geht also von Hinterzarten weiter auf der B 31 durch den Hochschwarzwald. Wir lassen den Titisee rechter Hand liegen, obwohl auch er ein Relikt aus der letzten Eiszeit ist: Während der riesige Gletscher auf dem Feldbergmassiv abschmolz, schob er Geröll, Steine und Sande vor sich her und hobelte im Untergrund Täler und Mulden aus. Diese Mulden heißen Karseen. Dort, wo die Fließkraft des Gletschers nachließ, blieben Geröll, Steine und Sande als Moränen liegen. So ist der Titisee erdgeschichtlich gesehen ein Karsee und seine Ufer Moränen. Es hat eben alles seine Geschichte.
In Unadingen verlassen wir die B 31 und nehmen die K 4972 nach Bachheim. Bei der „Drei-Schluchten-Halle“ befindet sich der Start- und Endpunkt der „Drei-Schluchten-Tour“. Vor oder nach der knapp 10 km langen Rundtour kann man am „Dorfkiosk Bachheim“, das sich am Wanderparkplatz befindet, stärken.
Auf der „Drei-Schluchten-Tour“ ab und bis Bachheim kann man gleich der wilden Schönheiten erleben: Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht. Der Wanderweg ist 9,5 km lang und man benötigt ca. 3,5 Stunden (ohne Einkehren). Steil bergab hinunter in die Wutachschlucht führt der Weg zunächst durch den Wald. Unten in der Schlucht angekommen, lohnt es sich, einmal kurz innezuhalten und dieses einzigartige Wildflusstal auf sich wirken zu lassen. Wie klein wir in dieser Schlucht sind!
Entlang der wilden Wutach folgen wir flussabwärts dem teils sehr schmalen „Schluchtensteig“ entlang der schroffen Kalksteinwände. Hat es in den letzten Tagen geregnet, ist es hier sehr rutschig und auch für geübte Wanderlustige eine Herausforderung. Manche Schluchten sind dann auch mal gesperrt- so auch an diesem Tag leider die „Engeschlucht“ (s.u.).
Durchwandert man die ca. 20 km lange Wutachschlucht komplett, geht man dabei durch die Erdgeschichte und sieht die verschiedenen Gesteinsschichten. Aber nicht nur geologisch, auch klimatisch ist die Schlucht so abwechslungsreich, dass sie Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bietet- die meisten davon sind vom Aussterben bedroht und streng geschützt (z.B. Eisvogel, Wasseramsel, oder der sehr seltene Apollofalter).
Auch wenn es immer wieder dazu verleiten mag, näher an das Ufer zu gehen: gerade die Uferbereiche sind sensible und wertvolle Lebensräume für die bedrohte Tier- und Pflanzenwelt. Daher gilt hier, wie generell in Naturschutzgebieten: die Wege nicht verlassen.
Dort, wo die Gauchach in die Wutach mündet, überqueren wir die Wutach auf dem stilvollen und schönen Kanadiersteg in die kleinere und engere, wildromantische Gauchachschlucht. Moosbewachsene Baumstämme werden von der sprudelnd-lebhaften Gauchach überspült und auch hier lässt das Wasser einzigartige Lebensräume entstehen. Vorbei an hohen Schachtelhalmbeständen gleitet der Blick immer wieder über das lebendige Wasser und das naturbelassene Ufer. Gerade verspüren wir Lust auf eine erquickende Rast, da lädt uns die „Burgmühle“ mit Biergarten an der Gauchach zur Einkehr ein. Hier gibt es Vesper-Speisen, Kuchen und Eis in Bio-Qualität!
Die „Drei-Schluchten-Tour“ führt ab der „Burgmühle“ weiter in die „Engeschlucht“. Aber: In den Tagen davor hat es viel geregnet, so dass diese Schlucht gesperrt ist. Für diesen Fall ist generell eine Umleitungsstrecke vorgesehen. Dieser Wanderweg führt zwar nicht durch eine Schlucht, aber durch Wald und übers Feld. Wer es zeitlich einrichten kann, ist gut darin beraten, die Witterungsbedingungen in den Tagen vor der geplanten Wanderung zu beachten. Dies gilt ebenso für eine Wanderung durch die Wutachschlucht.
Wandertipp: “Drei-Schluchten-Tour“ (s. Schwarzwald-App)
Start/Ziel: Wanderparkplatz „Drei-Schluchten-Halle”, Schluchtenstr. 1, 79834 Bachheim
Einkehrmöglichkeiten: „Burgmühle“ in der Gauchachschlucht
Anfahrt per ÖPNV: mit dem Bus nach Bushaltestelle Bachheim, mit dem Zug bis Bahnhof Bachheim, siehe DB-Navigator. Zu bestimmten Zeiten verkehren Wanderbusse im Gebiet der Wutachschlucht.
Siehe hierzu:
https://www.wutachschlucht.de
https://www.hochschwarzwald.de
http://gauchachschlucht.de
Unsere Heimreise in Richtung Norden führt uns an die Triberger Wasserfälle. Es sind die höchsten Wasserfälle Deutschlands. Wir fahren hierfür durch das schöne Bregtal über Döggingen, Wolterdingen und Vöhrenbach. Schon der Weg von den Schwarzwaldhöhen hinunter nach Triberg lässt erahnen, welches Gefälle die Gutach hier überwindet und zu Tal „fällt“. In der Kleinstadt Triberg im Schwarzwald dreht sich alles um den berühmten Wasserfall und die Kuckucksuhren, die in den touristischen Läden feil geboten werden.
So hat der Ort an sich nicht viel zu bieten, aber ein Abstecher zu den Wasserfällen lohnt sich auf jeden „Fall“. Über sieben Fallstufen stürzt sich hier die Gutach mit einer Fallhöhe 163 m ins Tal hinab. Es gibt drei Wegrouten, die Wasserfälle zu erkunden: den Naturweg, den Kulturweg und den Kaskadenweg. Egal, welche Route man wählt: das Schauspiel kostet 8 € Eintritt pro Person (Erw.). Kommt man nach 19 Uhr, hat das gleich zwei Vorteile: es kostet keinen Eintritt mehr, vor allem aber kommt man in den Genuss der stimmungsvollen Abendbeleuchtung des Wasserfalls. Da Triberg schon früh wusste, die Wasserkraft elektrisch zu nutzen, war die Stadt die erste Deutschlands, die überhaupt eine elektrische Straßenbeleuchtung besaß. Da liegt es doch nahe, DAS Highlight im Ort auch abends zu beleuchten!
Wir haben vom Schwarzwald noch nicht genug und bevorzugen die Route auf der B 294 über Alpirsbach und Freudenstadt nach Pforzheim. Die Strecke belohnt mit herrlichen Aussichten über die Schwarzwaldberge und endlosen Waldgebieten.
Die Naturseifen aus der Seifentruhe in Elzach lassen sich auch direkt hier über unseren Souvenir Shop bestellen:
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