Zum Glück gibt es auch Apps, bei denen die Fahrzeugdimensionen eingegeben werden können. Es können sogar verschiedene Fahrzeuge angelegt werden, abhängig davon ob ich mit dem PKW oder mit dem Wohnmobil unterwegs sind.
Zu Testzwecken haben wir CoPilot GPS abonniert. Ich hatte im Vorfeld in diversen Foren gutes darüber gelesen. Es stimmt: Die Fahrzeugdimensionen kann ich alle hinterlegen. Prima finde ich auch die Möglichkeit, Routen zu speichern, zu bearbeiten und dann später aufzurufen. Ein weiterer Vorteil sind Offline Karten. Die benötigen zwar viel Platz auf dem iPhone, schonen aber das Datenvolumen.
Die Routenanimation hat uns aber wenig gefallen. Es wird einfach nicht so schön und übersichtlich dargestellt wie in Apple Maps. Alleine die Zielauswahl und grundlegende Bedienung ist enorm umständlich und wenig benutzerfreundlich. Die Sprachausgabe ist auch recht computerhaft. Das größte Ärgernis ist jedoch, dass die eingegebenen Fahrzeugdaten keinen Einfluss auf die berechnete Dauer der Route haben! In der Praxis kann ich mit einem Wohnmobil im Durchschnitt 80 km/h fahren und brauche für die Strecke dementsprechend länger als mit einem PKW. Immerhin funktioniert der Ausschluss von zu niedrigen Brücken und für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrte Straßen. Aber dafür haben wir ja auch 49 € bezahlt (mittlerweile steht der Preis bei 29,99 €). Das Abo werden wir nicht verlängern.
Zu guter Letzt hatte ich mir vor einiger Zeit schon Sygic LKW & Wohnmobil GPS Navigation heruntergeladen. Die App bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie CoPilot. Es ist aber die einzige App, die eine realistische Zeitplanung vorgibt! Allerdings ist die ganze Bedienung, Menünavigation, die Darstellung der Route und vor allem die Farbkombination dermaßen grauenhaft, dass ich mir einfach nicht erklären kann, warum nicht in vielen Details von der Konkurrenz Elemente übernommen werden. Die App erscheint vom Design her wie aus den frühen 90ern. Es macht überhaupt gar keine Freude, damit unterwegs zu sein. Und dann kostet sie auch mittlerweile 54,99 € pro Jahr! (wir haben sie damals für 19,99 € gekauft – die mehrmals in Aussicht gestellte Überarbeitung des Designs hat bisher noch nicht stattgefunden.)
Für uns hat sich eine Kombination zwischen CoPilot und Apple Maps bewährt. Generell habe ich die Routen bei Apple Maps ausgewählt und dann mit Hilfe von CoPilot kontrolliert, ob es ein gleicher Streckenverlauf ist. Somit konnte ich die gesperrten Strecken ausschließen und mich dann auf Apple Maps verlassen. Wünschenswert wäre natürlich, wenn Apple (und Google) die Möglichkeit der Angaben von Fahrzeugdimensionen nachrüsten würden.
Tja, und die unterschiedlichen Höhen? Kann keine App! Dafür haben wir dann an kritischen Straßen auch noch Komoot benutzt. In der eigentlichen Wanderapp kann ich Steigung und Höhenmeter ablesen und weiß, was auf mich und unser Wohnmobil zukommt.
Komoot ist nicht als Autonavigation gedacht – aber das Höhenprofil ist Gold wert. Wenn man eine Strecke grob nachzeichnet (oder GPX-Schnipsel importiert), sieht man sofort, wo die Prozentangaben zweistellig werden. Das hat uns mehrfach vor „Überraschungen mit Anlauf“ bewahrt, etwa wenn Apple oder Google über einen kleinen Pass schicken wollten, den wir mit schwerem Fahrzeug lieber meiden. Pro-Tipp: In bergigen Regionen die Steigungskarte aktivieren bzw. auf das Profil achten – wenn die Linie mehrere Sägezähne hat, ist das für ein großes Wohnmobil meist kein Vergnügen.
Aktualisierung: 09.08.2025