Die dänische Insel Fanø liegt westlich von Jütland, im südlichen Teil des Nationalparks Wattenmeer und ist etwa 16 Kilometer lang sowie 5 Kilometer breit. Die Überfahrt von Esbjerg aus dauert etwa 12 Minuten. Allerdings ist hier ein bißchen Wartezeit einzuplanen, da die Fahrzeuge nach dem Ticketkauf in der Regel nicht alle auf eine Fähre passen. Wir haben gut 45 Minuten gewartet.

Fanø

Länge: 16 km
Breite: 5 km

Start: Nordby
Ziel: Sønderho

Am Strand entlang oder über die Haupt-straße auf der Insel. Wir waren mit dem Fahrrad unterwegs, vorbei an der weiten Dünenlandschaft und durch schöne Waldgebiete.

Reisezeit:

Sønderho

Die Fährüberfahrt endet dann in Nordby, der Hauptstadt von Fanø. Wir sind allerdings direkt die zentrale Hauptstraße bis ans südliche Ende der Insel, nach Sønderho, gefahren.
Das Dorf, das oft als eines der schönsten Dörfer Dänemarks bezeichnet wird, ist bekannt für seine gut erhaltenen historischen Häuser und seine charmante maritime Atmosphäre. Es gibt hier sehr viele alte, gut erhaltene Reetdachhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Einige der Dorfbewohnenden waren früher Seeleute oder Kapitäne, daher finden sich an manchen Häusern immer noch maritime Verzierungen und Dekorationen.
Es gibt auch einen Supermarkt (Dagli’Brugsen) der jeden Tag geöffnet hat, allerdings nur bis 17:30 Uhr. Was die nicht haben, braucht ihr nicht! Gefallen hat uns der sehr leckere Kuchen! Aber Kuchen & Teilchen sind in Dänemark ja eh fantastisch!

Sønderho ist auch für seine lebendige Kunstszene bekannt. Es gibt zahlreiche Kunsthandwerker und Galerien im Dorf. Die Sammlung im Fanø Kunstmuseum enthält nicht zuletzt eine kulturhistorische Dokumentation der künstlerischen Entwicklung auf der Insel. Eine stimmungsvolle Erzählung über Künstler aus Dänemark, Deutschland und Schweden, die auf Fanø einen Freiraum gefunden haben, wo sie sich auf ihre Kunst konzentrieren und darin aufgehen können. Zu allen Seiten vom Wasser umgeben, die Fährroute als einziger Zufahrtsweg, haben sie auf der Insel Ruhe, Inspiration und Abgeschiedenheit gefunden, um ihre Kunst weiterzuentwickeln.

Stimmungsvolle Aufnahmen zeigt unser Reisevideo:

Sønderho Mølle

Die Windmühle in Sønderho wurde 1895 nach der sogenannten „holländischen Bauweise“ als Getreidewindmühle errichtet. Das Mühlengebäude ist achteckig mit einem gemauerten Untergeschoss (Untermühle) und einer Holzkonstruktion für den Körper und die Kappe.
Neben dem Untergeschoss gibt es drei Etagen – drei Decken – in der Mühle: ein hohes Mahlwerksgeschoss, ein sehr niedriges Sternradgeschoss und ein Kapellgeschoss sowie das Balkengerüst der Kappe. Auf Höhe des Mahlwerksgeschosses gibt es einen äußeren Rundgang – eine Plattform -, von der aus der Müller Zugang zu den Flügeln hatte und das Bremsseil bedienen und die Flügelklappen – die Jalousien – einstellen konnte. Übrigens: An manchen Tagen wird in der Mühle noch gemahlen! Die Mühle ist durchgehend geöffnet, bezahlt wird per Bargeld in eine Spendenbox oder per MobilePay, was bei uns leider nicht funktioniert hat.

Hannes Hus

Empfehlenswert ist ein Besuch in Hannes Hus, ein altes Fischerhaus, das heute als Museum Einblick in das Leben der Küstenbewohnenden im 18. Jahrhundert bietet. Hier kann man sehen, wie die Fischer einst lebten und arbeiteten.
Dann lässt sich im Ort noch das Feuerwehr Museum entdecken und die alte Rettungsstation mit einem vollständig ausgerüsteten Rettungsboot.
Nachdem uns der Sønderho Kro (wahrscheinlich eines der ältesten Gasthäuser des Landes) zu voll war, sind wir im Café Nanas Stue eingekehrt und haben hier zufällig noch die Fanø Fliesenausstellung entdeckt. Sie ist eine der schönsten Sammlungen niederländischer Wandfliesen in Dänemark von 1650 bis 1900. Außerdem gibt es in dem Café auch ein auf Fanø gebrautes Bier in verschiedenen Variationen.

Museumsverein seit 1928:

Fonden Gamle Sønderho
Nord Land 36
6720 Fanø, Sønderhi

Tel.: +45 41 62 20 54
https://www.fondengamlesonderho.dk
facebook

Neben unseren täglichen 😂 Besuchen beim Dagli’Brugsen  waren wir sehr viel am Strand und in den Dünen unterwegs. Mit unseren Fahrrädern sind wir am Strand von Sønderho bis hoch nach Nordby geradelt! Damit waren wir fast die Ausnahme, denn viele andere Menschen sind mit ihren Autos oder Campern am Strand unterwegs. Ja, richtig, der Strand lässt sich mit dem Auto befahren. Kann man machen. Muß man aber nicht.
Der sehr breite Sandstrand eignet sich außerdem zum Drachen steigen lassen, Strandbuggy fahren, Bernstein suchen (das Gold Fanøs) oder natürlich auch als Ausgangspunkt für eine Führung durch das Wattenmeer inklusive Sicht auf die Seerobben.

Die sogenannte Robbensafari führt uns mit dem Guide Søren Brinch zu Fuß nach Galgerev und wir können Kegelrobben & Seehunde auf ihrer Sandbank beobachten. Hier empfiehlt sich unbedingt eine geführte Wanderung, denn durch die verschiedenen Priele und die schnell auflaufende Flut kann es schnell passieren, dass der Rückweg plötzlich abgeschnitten ist.

Wanderungen durch die Dünenlandschaft führen durch schöne Wäldchen, vorbei an kleinen Teichen über morastige Böden. Es gibt gerade für Familien einen richtig tollen Spielplatz (Skovlegeplads) mitten im Wald zu entdecken. Und für Vogelfreunde wurde Sønderho Strandsø eingerichtet, eine Beobachtungsstation mit kleinen Sichtschlitzen. Hier lassen sich mit etwas Glück viele verschiedene Vögel beobachten und fotografieren.

Auch interessant sind die alten Vogelkojen: In einer Vogelkoje werden Wildenten und andere Zugvögel gefangen. An einem künstlich angelegten sechseckigen Teich befinden sich in jeder Ecke 6 gebogene Kanäle, die mit einem Netz abgedeckt sind. Am Ende des Kanals ist eine Reuse. Mit Hilfe von zahmen Enten und Enten mit gestutzten Flügeln wurden Wildenten auf ihrem Herbstzug in die Reusen gelockt, wo sie vom Fangmeister getötet wurden.
Die ersten Vogelkojen wurden in Holland im 16. Jahrhundert angelegt und seit dem 18. Jahrhundert wurden nach holländischem Vorbild auch auf den Nordfriesischen Inseln Vogelkojen angelegt. Mitte des 19.Jh wurden mehrere Vogelkojen auf Fanø errichtet.Aus naturschutzbedingten Gründen beschloss das dänische Parlament 1931 dass der Fang in den Vogelkojen nicht länger erlaubt sei.

Lieblingsplatz

Richtig schön und ruhig haben wir auf dem Lieblingsplatz gestanden. Ein Campingplatz mit gut 140 Stellplätzen für Wohnwagen & Wohnmobile. Die Parzellen sind durch grüne Hecken windgeschützt und teilweise auch blickdicht. Wir hatten Glück und haben einen freien Platz mit Sicht auf das Meer (Ostseite) ergattert. Strom ist in den Verteilerkästen an den Plätzen zu finden und mit 10 Amp abgesichert. Direkt vor der Schranke befindet sich eine Auffüllstation für Frischwasser und gleichzeitig ist dort auch das Grauwasser abzulassen. Zudem sind noch vier weitere Wasseranschlüsse auf dem Platz.
Der Sonnenaufgang war jeden Morgen ein richtig tolles Naturschauspiel. Für Familien ist der Familienkreis toll, dort sind alle Stellplätze um einen großen Spielplatz herum angeordnet. Außerdem gibt es auf dem Gelände auch einen Reiterhof mit geführten Strandausritten auf Ponies oder Pferden.

Der Campingplatz wurde recht neu von einem jungen Paar übernommen, die vorher viele Jahre durch verschiedene Länder Europas gereist sind, um sich dann Anfang 2023 in Dänemark, auf der Insel Fanø niederzulassen. Unterstützt werden sie von ihren Eltern und Großeltern. Es wird viel Herzblut in den Campingplatz gesteckt. Den Umbauprozess erkennt man an vielen Stellen und liebevollen, kleinen Details. Ja, die Toiletten sind teilweise alt – aber sie sind immer sauber! Und das ist die Hauptsache. Außerdem wird auch hier kräftig renoviert.
Empfehlenswert ist außerdem das kleine Café am Lieblingsplatz: Neben hausgemachten Torten und weiteren Speisen findet sich hier auch handgemachte Bekleidung aus Walk und Bio-Stoffen für Kinder, Deko, ätherische Öle, sowie weitere tolle Mitbringsel, wie beispielsweise Ketten und Armbänder aus Edelsteinen.

Stellplätze

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