Das allein haben ja viele Landschaften dieser Erde, bloß dass sich auf Madeira alles auf einer Fläche von der Größe Hamburgs begrenzt. Die ersten Siedler nannten sie schlicht „Holz“ (portugiesisch: „Madeira“), weil sie undurchdringlich mit Wald bewachsen war. Das Feuer der Brandrodung dauerte ab dem Jahr 1423 angeblich 7 Jahre. Und die Vehemenz, diese Insel urbar zu machen, zeigt sich noch heute: An den Küsten, die mit mächtigen Betonmauern vor dem Atlantik geschützt werden, an den vielen Tunneln, die sich durch die Mittel- und Hochgebirgslandschaft ziehen, und nicht zuletzt an der abenteuerlich kurzen Start- und Landebahn des Flughafens, die auf Stelzen an die Steilküste gebaut wurde.
Auf Madeira gibt es also keine halben Sachen. Ganz oder gar nicht. Du gehst entweder steil rauf, oder steil runter, bist im Regen oder in der Sonne. Easy going mit Liegestuhl am Strand, das ist was für das 5-Sterne-Hotel, am Steilhang gebaut, oder dann doch eher Mallorca. Hier auf Madeira herrscht die ihr eigene Topografie, aus Feuerschloten geschaffen, und der Mensch erscheint hier mal als tollkühnes, urlaubshungriges, mal als einfallsreiches, trotziges und unermüdliches Wesen, sich das alles untertan zu machen. Beides bedingt sich gegenseitig. Und ohne dem gäbe es hier keine spektakulären Teleféricos, die mehrere hundert Meter tief die Steilküste rauf und runter fahren, und auch keine kilometerlange Promenade auf Stelzen gebaut, damit alle, jeglichen Alters, mal in der Ebene von Funchal nach Câmara de Lobos und zurück laufen können.
Es sind die vielfältigen und verschiedenen Welten, die auf Madeira, auf diesem kleinem Raum, zu Entdeckungen und intensiven Naturerlebnissen einladen. Seit jeher wird diese Insel erobert, aber ist es nicht auch so, dass sie uns erobert?
Spektakulär, das ist Madeira. Geheimnisvolle Schluchten, Millionen Grüntöne, Berge, Atlantik. Diese Insel will entdeckt werden. Früher schon und heute noch.
Willkommen auf dieser Entdeckungsreise!