Die berühmten Brüder Grimm haben in Nordhessen viele Jahre gelebt und gearbeitet. Hier sammelten sie ihre weltberühmten Märchen.
Dichte Wälder, rauschende Flüsse, Schlösser, Burgen, sanfte Hügel & Berge und ursprüngliche Fachwerkdörfer bieten die Kulisse, in der die Märchen stattgefunden haben könnten und versetzen Besuchende noch heute in ein Märchenland.
Reinhardswald
Spechtweg im Urwald
Länge: 4 km
Dauer: 1,5 Stunde
Start & Ziel: Wanderparkplatz „Drecktor“
Anreise: Über die A7, Abfahrt Nörten-Hardenberg. Es gibt vor Ort sehr gute Busverbindungen zu den einzelnen Ausflugszielen.
Buslinie 190
Hofgeismar – Reinhardshagen – Hann. Münden
Buslinie 192
Hofgeismar – Gieselwerder – Lippoldsberg
www.nvv.de
Reisezeit:
Der Urwald Sababurg
ist eine bemerkenswerte Naturlandschaft im Naturpark Reinhardswald, dessen Entstehungsgeschichte eng mit der menschlichen Nutzung des Gebiets verbunden ist. Ursprünglich wurde der Wald für die Hute (Waldweide) angelegt, was bedeutet, dass er durch gezielte Beweidung genutzt wurde. Diese menschliche Einflussnahme hat zu einem einzigartigen Ökosystem geführt, das heute eine Vielzahl bemerkenswerter Besonderheiten aufweist.
Die alten Hute-Eichen, einige davon bis zu 600 Jahre alt und möglicherweise sogar älter, sind die markanten Wahrzeichen des Urwaldes Sababurg. Diese knorrigen, mächtigen Bäume tragen die Geschichte des Waldes und sind Zeugen vergangener Jahrhunderte.
Neben den imposanten Eichen wachsen hier auch andere Baumarten wie Buchen, Hainbuchen und Birken, die zusammen mit dem Adlerfarn eine üppige und vielfältige Vegetation bilden.
Ein herausragendes Merkmal des Urwaldes Sababurg ist der hohe Anteil an Totholz. Umgestürzte oder abgestorbene Bäume bleiben im Wald liegen und dienen als wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Pilzen, Flechten und Insektenarten. Dieses Totholz ist das eigentliche ökologische Kapital des Urwaldes und trägt maßgeblich zur Biodiversität und zum ökologischen Gleichgewicht bei.
Der Urwald Sababurg beherbergt eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt, darunter seltene und gefährdete Arten. Mehr als 450 Käferarten wurden allein im Urwald Sababurg nachgewiesen, von denen fast ein Fünftel bundesweit gefährdet ist. Darüber hinaus bieten die dicken Stämme der alten Bäume Lebensraum für typische Urwaldreliktarten wie den Eremiten.
Neben seiner biologischen Vielfalt ist der Urwald Sababurg auch eine Kulisse für Geschichten, Mythen und Sagen aus der Region. Die bizarren Gebilde aus Bäumen, Wurzeln und Totholz verleihen dem Wald eine mystische Atmosphäre, in der man sich leicht vorstellen kann, auf Ritter, Prinzessinnen oder andere Gestalten aus vergangenen Zeiten zu treffen.
Alles in allem ist der Urwald Sababurg ein wertvolles Naturerbe, das nicht nur aufgrund seiner einzigartigen Entstehungsgeschichte, sondern auch wegen seiner außergewöhnlichen Besonderheiten und seiner kulturellen Bedeutung geschützt und bewahrt werden sollte.
Adresse:
Urwald Sababurg
Sababurger Straße
34369 Hofgeismar
Öffnungszeiten:
Ganzjährig rund um die Uhr geöffnet. Kostenlos!
Wandern:
Drei markierte Rundwege schlängeln sich auf schmalen Pfaden durch den Urwald. Das Verlassen der Wege ist zum Schutz und Erhalt des Urwaldes verboten. Festes Schuhwerk wird zu jeder Jahreszeit empfohlen.
Führungen:
Individuelle Führungen für Gruppen sind ganzjährig auf Anfrage möglich. Terminvereinbarung:
05671 / 999 222
mail@naturpark-reinhardswald.de
Dornröschenschloss Sababurg
Das majestätische Dornröschenschloss Sababurg erhebt sich stolz im Herzen des Naturparks Reinhardswald und ist ein wahrer Magnet für Besuchende aus nah und fern. Als ein lebendiges Märchen von Dornröschen erzählt, fasziniert die Sababurg mit ihrer Geschichte und ihrem Charme.
Ursprünglich im Jahr 1334 erbaut, um Pilger aus dem nahegelegenen Wallfahrtsort Gottsbüren zu schützen, trug die Burg damals den Namen Zapfenburg. Sie diente auch als Grenzfestung zwischen dem Mainzer Bistum, dem Bistum Paderborn, der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Braunschweig.
Im Laufe der Zeit erlebte die Sababurg verschiedene Ereignisse und Umbauten. Unter der Herrschaft von Landgraf Wilhelm I. wurde sie ab 1490 zu einem prächtigen Jagdschloss umgestaltet. Doch der Dreißigjährige Krieg brachte Zerstörung und Verfall über die Burg, als sie von katholischen Truppen besetzt und schwer beschädigt wurde.
Der Volksmund nannte die verfallene Burg liebevoll das Dornröschenschloss, inspiriert von der langen Dornenhecke, die sie umgab. Nach mehreren Erweiterungen und weiteren Kriegszeiten wurde die Sababurg schließlich zu einem Forsthaus umfunktioniert.
Erst im 20. Jahrhundert begann eine schrittweise Renovierung durch das Land Hessen, die das Schloss in ein gehobenes Schlosshotel verwandelte. Es wurde zu einer renommierten Adresse für exzellente Küche und besondere Veranstaltungen, die weit über die Grenzen hinaus bekannt ist.
Trotz der aufwendigen Sanierungsmaßnahmen, die seit April 2018 stattfinden und den vorübergehenden Stopp des Hotel- und Restaurantbetriebs mit sich brachten, bleibt die Sababurg ein faszinierendes Zeugnis vergangener Zeiten und ein Ort, an dem das Märchen von Dornröschen lebendig wird.
Trendelburg
Die trutzige Trendelburg thront am Rande des Reinhardswaldes über dem malerischen Städtchen gleichen Namens. Mit ihrer imposanten Erscheinung, erbaut auf einem Bergsporn, hoch über der Diemel ist die Burg schon von Weitem zu erkennen. Der über 40 Meter hohe Bergfried ragt beeindruckend empor und lässt leicht die Vorstellung aufkommen, dass einst von dort oben Rapunzel ihr langes Haar herabgelassen haben könnte.
Doch die Trendelburg ist nicht nur mit dem Märchen von Rapunzel verbunden. Die über 700 Jahre alte Burganlage beherbergt heute ein romantisches Hotel, ein erstklassiges Restaurant, einen Gewölbekeller, eine Burgkapelle und sogar ein Standesamt. Besucher können gegen eine kleine Gebühr den Bergfried erklimmen und dabei das Foltermuseum, das Angstloch und die Grimm’sche Etage erkunden. Die 130 Stufen nach oben belohnen mit einer atemberaubenden Aussicht über die waldreichen Hügel des Diemeltals, die sich auch von der Außenterrasse im Burghof genießen lässt. Die Trendelburg vereint somit gekonnt Geschichte, Romantik und Gastlichkeit und bietet ihren Gästen ein unvergessliches Erlebnis hoch über den Dächern des idyllischen Städtchens.
Bad Karlshafen
Bad Karlshafen, die barocke Stadt, die Landgraf Carl im Jahr 1699 errichtete, erstrahlt wie eine Perle im Naturpark Reinhardswald. Ihre Geschichte, von der über 1075-jährigen Besiedlung in Helmarshausen bis zur Ankunft der Hugenotten, macht sie zu einem lebendigen Zeugnis der europäischen Kultur- und Glaubensgeschichte, von der Zeit des Mittelalters bis hin zum Barock.
Die Stadt verbindet auf einzigartige Weise die prächtige Atmosphäre des Barock mit modernen Annehmlichkeiten eines Urlaubs- und Gesundheitsortes. Besonders bekannt ist der Barockhafen, der als das „neue Herz“ der Planstadt gilt und mit seiner Schleuse im Zentrum der Altstadt liegt. Seit dem Frühjahr 2019 ist der historische Hafen wieder für den Schiffsbetrieb geöffnet und empfängt kleine Yachten und Sportboote von der Weser aus durch eine neu erbaute Schleuse.
Vom Hafen aus führt die malerische Weserpromenade zu weiteren Höhepunkten von Bad Karlshafen. Das Gradierwerk und die Weser-Therme liegen direkt am Ufer des Flusses und bieten Erholungssuchenden die Möglichkeit, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu stärken. Das Solewasser vermittelt beinahe das Gefühl, am Meer zu sein. Entspannung findet man hier beim tiefen Einatmen, im warmen Wasser oder in den Saunen. Darüber hinaus sind Massagen und weitere Wellnessanwendungen buchbar.
Bad Karlshafen, im nördlichen Teil des Naturparks gelegen, ist ein Ort, der für Kulturliebhaber, Naturfreunde und Wassersportler gleichermaßen attraktiv ist. Mit seiner reichen Geschichte, seiner natürlichen Schönheit und den modernen Einrichtungen lädt die Stadt Besuchende dazu ein, eine vielseitige und erholsame Zeit zu verbringen.
Wasserschloss Wülmersen
Das Wasserschloss Wülmersen, ein Juwel in der Nordspitze des Naturparks Reinhardswald, ist ein bedeutender kultureller Schatz Nordhessens. Eingebettet zwischen dem dichten Reinhardswald, dem malerischen Bach Holzape und dem fließenden Gewässer der Diemel, erhebt sich diese mittelalterliche Hofanlage majestätisch entlang des Diemelradwegs und lädt zu einem lohnenswerten Ausflug ein. Die Ursprünge der denkmalgeschützten Gebäude reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, was dem Schloss eine faszinierende historische Atmosphäre verleiht.
Ein ehemaliges Stallgebäude aus dem 18. Jahrhundert beherbergt heute das LandMuseum und das gemütliche Museumscafé Mehlschwalbe. Hier können Besuchende nicht nur die kulinarischen Köstlichkeiten wie frisch zubereiteten Kaffee und Kuchen genießen, sondern auch die neu gestaltete Dauerausstellung „Übern Tellerrand“ über die Produktion unserer Lebensmittel erkunden. Wechselausstellungen aus der Kunst sowie Depotführungen auf Anfrage ergänzen das spannende Angebot des Museums, das Einblicke in die Geschichte und Kultur der Region bietet.
Das Wasserschloss Wülmersen ist somit nicht nur ein Ort der Geschichte und des kulturellen Erbes, sondern auch ein Ort der Begegnung, des Genusses und der Bildung, der Gäste jeden Alters begeistert und inspiriert.